Das lokale Bündnis für Familie „Arnsteiner Netz e.V.“ und die Bürgerenergie-Genossenschaft Arnstein zeigen in diesem Winterhalbjahr – teils preisgekrönte – kritische Dokumentarfilme, vorrangig zum Thema „Positive Lösungsansätze für die Herausforderungen unserer Zeit“ sowie – in Anbetracht des 500-jährigen Reformationsjubiläums – einen Spielfilm über das Leben von Martin Luther.
Viel wird über die Probleme unserer Zeit gesprochen; die Nachrichten sind voll von Katastrophenmeldungen und die Aussicht, dass die Klimaerwärmung noch schneller vonstatten geht als prognostiziert, lässt einen leicht resignieren.
Doch wo sind die positiven Nachrichten über schon jetzt vorhandene Lösungsansätze? Wo sind Mut-machende „Best-practice-Beispiele“, an die man anknüpfen kann? Was kann jeder von uns selber tun, im Kleinen oder gemeinsam mit anderen?

7. November: 10 Milliarden – Wie werden wir satt?
Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. Doch wo soll die Nahrung für alle herkommen? Kann man Fleisch künstlich herstellen? Sind Insekten die neue Proteinquelle? Oder baut jeder bald seine eigene Nahrung an?
Regisseur, Bestseller-Autor und Food-Fighter Valentin Thurn sucht weltweit nach Lösungen. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie wir verhindern können, dass die Menschheit durch die hemmungslose Ausbeutung knapper Ressourcen die Grundlage für ihre Ernährung zerstört, erkundet er die wichtigsten Grundlagen der Lebensmittelproduktion. Er spricht mit Machern aus den gegnerischen Lagern der industriellen und der bäuerlichen Landwirtschaft, trifft Biobauern und Nahrungsmittelspekulanten, besucht Laborgärten und Fleischfabriken.
(FBW-Prädikat: „besonders wertvoll“), Laufzeit: 103 Minuten, 2015

12. Dezember: Luther
In weit gespanntem Bogen erzählt der Spielfilm von Martin Luthers Zeit – von Luthers Eintritt ins Kloster und seinem Leben als Universitätsprofessor und Prediger in Wittenberg bis zu den Bauernaufständen und dem protestantischen Glaubensbekenntnis der deutschen Landesfürsten in Augsburg.
Laufzeit: 121 Minuten, 2003

9. Januar: Tomorrow
Was, wenn es eine Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte? Als die Schauspielerin Mélanie Laurent und der französische Aktivist Cyril Dion in der Zeitschrift „Nature“ eine Studie lesen, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagt, wollen sie sich mit diesem Horror-Szenario nicht abfinden. Schnell ist ihnen jedoch klar, dass die bestehenden Ansätze nicht ausreichen, um einen breiten Teil der Bevölkerung zu inspirieren und zum Handeln zu bewegen. Also machen sich die beiden auf den Weg. Sie sprechen mit Experten und besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen und jetzt schon nachhaltiges Wirtschaften und Leben verwirklichen. Die Filmemacher finden Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit – und die Gewissheit, dass ein Wandel möglich ist und es eine andere Geschichte für unsere Zukunft geben kann. Der Film „… überzeugt nicht nur durch den informativen Überblick über vielfältige Projekte, sondern auch durch seine Form: Die Filmemacher legen ihr Hoffnungsszenario als mitreißendes, mit einem bemerkenswerten Soundtrack unterlegtes „Road Movie“ an und schaffen es, dass sich die Neugier, mit der sie auf ihrer Reise auf verschiedene Protagonisten und deren Initiativen zugehen, auf die Zuschauer überträgt.“ (Filmdienst)
Auszeichnungen: César 2016 (Bester Dokumentarfilm); Filmtipp Vision Kino, Laufzeit 115 Minuten

20. Februar: Before the flood
Der Dokumentarfilm ist eine fesselnde Darstellung der dramatischen Veränderungen, die in aller Welt aufgrund des Klimawandels eintreten, sowie der Maßnahmen, die wir als Einzelpersonen und als Gesellschaft ergreifen können, um einen katastrophalen Zusammenbruch des Lebens auf unserem Planeten zu verhindern. Neben dem Schauspieler und Umweltaktivisten Leonardo DiCaprio ergreifen auch der ehmalige US-Präsident Bill Clinton und Ex-Außenminister John Kerry die Gelegenheit, um über den Zustand unserer Umwelt zu berichten. Dieser Film ist ein Appell an alle Menschen, an einen Wandel zu glauben und daran aktiv mitzuwirken.
Laufzeit: 92 Minuten, 2016

13. März: Weniger ist mehr – Grenzen des Wachstums
Kein Wohlstand ohne Wachstum. So lautet bisher das Credo von Wirtschaft und Politik. Wer an dem Wachstumsdogma zweifelt, wird als realitätsfremd belächelt. Doch Wirtschaftskrise und Klimawandel haben diesen Glauben erschüttert. Immer mehr Menschen sind der Überzeugung, dass grenzenloses Wachstum in einer Welt begrenzter Ressourcen nicht möglich ist. Trotz Steigerung des Bruttoinlandsproduktes ist die persönliche Lebenszufriedenheit in den Industrieländern seit den siebziger Jahren nicht mehr gewachsen. Der Film führt uns quer durch Europa zu Menschen, Intitiativen und Unternehmen, die erkannt haben, dass Wirtschaftswachstum nicht das Maß aller Dinge sein kann. Eine Bewegung ist entstanden, die nach Alternativen sucht. Unternehmer, Politiker, Wissenschaftler und Aktivisten arbeiten am Aufbau einer „Postwachstumsgesellschaft“, in der ein besseres Leben für Mensch und Umwelt auf lange Sicht möglich sein soll. Auf ihrer Reise stellt die Autorin fest, dass die Suche nach einem nachhaltigen Lebensstil nicht unbedingt Verzicht bedeuten muss. In vielen Fällen ist es sogar ein Gewinn an Lebensqualität.
Laufzeit 52 Minuten, 2013

Von Bananenbäumen träumen– evtl. noch im April 2018, wenn ausleihbar
Oberndorf, ein Dorf im Mündungsgebiet der Elbe. Die Gemeindekasse ist leer, Arbeitsplätze sind rar, kleine Höfe werden aufgegeben. Doch einige Dorfbewohner wollen sich nicht mit dem drohenden Niedergang abfinden. Sie machen gemeinsam eine Kneipe auf und fassen einen folgenreichen Plan – sie wollen Geld zur Rettung des Dorfes verdienen. Die Basis ihrer Geschäftsidee ist Gülle, die es hier im Überfluss gibt. Mit Hilfe von Berliner Projektentwicklern gründen sie eine Bürgeraktiengesellschaft und entwerfen ein außergewöhnliches Geschäftsmodell. Der Rohstoff aus den Kuhställen soll die Energie liefern für die Aufzucht von afrikanischen Welsen und: Bananenbäumen! Die mutige Idee beflügelt immer mehr Leute: Einheimische und Zugereiste, Erwachsene und Kinder fangen an zu träumen und krempeln mit weitem Blick die Ärmel hoch. Doch dann soll die Schule geschlossen werden, und bis die ersten Fische kommen, ist es ein langer Weg …Über einen Zeitraum von drei Jahren erzählt die Filmemacherin Antje Hubert von dieser kleinen, aber dynamischen Bewegung – getragen von ganz unterschiedlichen Menschen, die nach und nach nicht nur ihr Dorf, sondern auch sich selbst verändern.
VON BANANENBÄUMEN TRÄUMEN ist ein Film, dessen positive Aufbruchsstimmung gleichermaßen inspirierend und berührend ist.
Dokumentarfilm D 2016 | 92 Minuten